Eines der berühmtesten Weingüter der Welt ist wohl das Château Mouton-Rothschild in Pauillac bei Bordeaux. Es liegt im Norden der Gemeinde Pauillac, die Teil der übergeordneten Appellation Haut-Médoc ist.
Das Gut ist im Besitz des ursprünglich englischen Zweiges der Bankierdynastie Rothschild. Bei der Bewertung der Weingüter von Bordeaux anlässlich der Weltausstellung in Paris 1855 wurde die Stellung von Mouton mit dem Rang eines Deuxième Cru Classé gewürdigt. 1973 wurde durch den damaligen französischen Landwirtschaftsminister Jacques Chirac Mouton umgestuft zu einem der fünf Güter in der Kategorie Premier Cru Classé.
Die Eigentümerin Philippine de Rothschild-Sereys und ihre Söhne sind Mitglieder der Primum Familiae Vini, ein weltweiter Zusammenschluss traditionsreicher, führender Familienunternehmen für Weinanbau und -handel.
Im Château gelten die Qualitätsmaßstäbe der großen Bordeauxgüter. Das mittlere Alter der Reben liegt bei 48 Jahren, der Ertrag pendelt um 40 hl/ha. Die Trauben werden von Hand gelesen, entrappt und im Keller auf Tischen nochmals mehrfach nachsortiert. Der Wein wird zügig in Barriques, kleine Holzfässer von 225 Liter, transferiert, wo er 19 bis 22 Monate lang ausgebaut wird. In der Regel werden ausschließlich neue Holzfässer verwendet.Die Weine von Mouton sind für die starke Streuung ihrer Qualität bekannt: in guten Jahren, wenn z. B. der würzige Petit Verdot ausreift und in die Cuvée des Erstweines gelangt, kann Mouton besondere Weine herstellen. In weniger prachtvollen Jahren aber kann der Mouton auch unterdurchschnittlich ausfallen. Dann sind die Weine von Mouton zwar weniger teuer, aber nicht um so viel, wie sie anteilig schlechter sind: dann kann der Kenner abseits vom Mouton ohne Probleme Weine finden, die zum halben Preis gleich gut oder besser sind.