Der Chateau Clos St Thomas liegt in der fruchtbaren Bekaa-Ebene im Osten Libanons. Im Volksmund kennt man die alte Anbauregion als die Obst- und Gemüsekammer des Landes, auch Wein wird hier seit Jahrtausenden kultiviert. Im ruhigen, sonnendurchfluteten Tal zu Füßen des Chateau sprießen auf über 50 Hektar Anbaufläche vor allem Cabernet Sauvignon, Ugni Blanc, Carignan, Syrah, Chardonnay, Muscat d´Hamburg, Cinsaut, Merlot, Clairette, Grenache Blanc und Grenache Noir. Ein Stockwerk tiefer altert der junge Wein in gleichbleibend kühlen, feuchten Steingewölben, die bis zu 20 Meter tief in den Fels unter dem Gut gebaut wurden.
Said Touma, der das Chateau 1997 gründete, blickt zurück auf eine langjährige, über mehrere Generationen reichende Tradition der Alkoholproduktion in seiner Familie. Der erfahrene Weinliebhaber legt trotz aller Beständigkeit höchsten Wert auf moderne Technologien und ausgereiftes Equipment, um besonders die Abläufe während der Fermentation und der Reife des Weins zu optimieren. Tradition und Technologie, Wissen und Feingefühl reichen sich bei Clos St. Thomas die Hand - das Ergebnis sind harmonische, üppig duftende, weiche, samtige Rotweine und ausgewogene Weißweine mit schmackhafter Säure, von denen das Gut heute mehr als 400.000 Flaschen jährlich produziert. Rund die Hälfte der Produktion ist für das Ausland bestimmt, denn vor allem in den Europäischen Staaten, in Kanda, Japan und einigen Arabischen Ländern sind Weine von Clos St Thomas aus der Welt der Önologie nicht mehr wegzudenken.
Der Weinanbau hat im Libanon eine mindestens 5.000 Jahren alte Geschichte und wurde wahrscheinlich von den Phöniziern ins Land gebracht. Ausgrabungen belegen den hohen Stellenwert, den Rebbau und Winzerei im Land genossen. Erst nachdem die Region im 7. Jahrhundert unter muslimische Herrschaft gefallen war, wurden Anbau und Herstellung streng reglementiert und waren fast ausschließlich unter Juden und Christen üblich. Letzteren ist es zu verdanken, dass die lange Tradition der Önologie sogar während der Zeit des osmanischen Alkoholverbots fortbestand. Mit der Gründung des jesuitischen Weinguts Ksara erfuhr die libanesische Winzerei 1857 eine Renaissance. Weitere Güter folgten dem Beispiel der Mönche und über die Jahrhunderte entstand wieder eine lebendige Rebkultur, deren Weine weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzt wurden. Trotz des Bürgerkriegs der Jahre 1975-89 konnte der Libanon seinem internationalen Ruf als attraktive Weinbauregion seitdem gerecht werden. 1996 wurde die Republik Mitglied des Office International de la Vigne et du Vin (OIV) und gründete ein Jahr später die Union Vinicole du Liban (Verband der libanesischen Weinproduzenten). Libanesische Weine finden bis heute zunehmend Anklang bei Kennern und Genießern rund um den Globus.
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